Margit Jäschke | Museum Aschersleben

Wie ein Schatz lag das Jahr vor mir – 365 Tage – ein Stipendium.

Der Ort: das Museum Aschersleben.

Mein Thema: Arbeiten zu der Sammlung des Museums, zum Sammeln an sich – einer Neigung, die so alt wie die Menschheit ist, und eine solitäre Arbeit für das Museum, welche den Schatz des Hauses nach außen tragen soll.

Ein Jahr lang habe ich gesammelt, Dinge die mich einluden gesammelt zu werden – marokkanische Ausstechformen, Polaroids, die statt meinem Abbild Porträts nicht definierbarer Formen ausspuckten, Seifen welche  Fossilen gleich kamen, Steine, Bleche, Wörter, Farben, Ideen und Konzepte.

Ich bin in die Sammlungen des Museums eingetaucht und dort auf den Schatz – die Paläontologische Studiensammlung von Prof. Dr. Martin Schmidt gestoßen. Dreizehntausend Fossilien in schönen alten Schränken aufbewahrt – ein Stück eingefrorene Zeit.

Ich habe Menschen eingeladen, in das Museum zu kommen, um diesen Schatz zu zeichnen.

Die Zeichnungen der Fossilien habe ich auf Metallplatten übertragen, damit sie sich wie eine Hand voll Münzen in dem Arkadengang des Museums entfächern und einladen.

Meine mit der Museumssammlung korrespondierenden Arbeiten sind getragen von der Vorstellung, dass wir in Paradiesgärten leben, welche Schätze verbergen, die es zu finden lohnt. Zu jedem Fund gibt es auch einen Ort, der gefunden werden will – einen Fundort.

Sammeln ist auch eng verbunden mit der Lust des Findens.

Ich suche nie zielgerichtet.

Der Rausch des Suchens und Findens kommt einer Schatzsuche gleich und ist Spaß und Lust, vor allem aber Teil meiner Arbeit.

Nun nach einem Jahr habe ich ausgewählt, zusammengetragen und mit Sammlerstolz meinen Schatz in einem Buch aufbewahrt.

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