Von der Entstehung | Thomas Jeschner
Ich sammle. Objekte, Wissen, Eindrücke, Erfahrungen. Ich notiere, schreibe nieder, fotografiere, sortiere, katalogisiere, verliere, gewinne. Plane, parliere, kalendiere. Ich verwerfe, grüble, verzweifle. Ich frage nach, frage an, lasse mir helfen, bin behilflich. Ich laufe von Ort zu Ort, steige Treppen, schleppe Kartons, Objekte, krame, staple, packe ein, packe aus. Ich blättere in Archivbüchern, stöbere in Karteien. Bin überrascht, enttäuscht, gelangweilt, hektisch, neugierig. Ich entdecke.
Ich warte auf Antworten, lasse mich hinhalten. Ich antworte. Ich frage und warte. Und mache weiter. Ich lese. Informiere mich. Scanne Broschüren. Größler, Rühlemann, Plümicke, Kerssenbrock, Namen, Männer in Positionen, in angesehenen Berufen, Vereinen.
Wie entsteht eine Sammlung? Ein Museum?
Mein Notizbuch entblättert viele Gedanken dazu. Immer wieder tauchen Fragen auf. Immer wieder beginnen die Fragewörter mit W. Jeden Seite, jeden Tag.

Eine kleine Auswahl inmitten anderer Dinge. Alte Bergschule, Lutherstadt Eisleben
Jetzt ist es soweit.
Ich gestalte mein erstes, eigenes Museum. Wir gestalten ein Museum. Denn ohne Unterstützung geht es nicht.
Für drei Stunden werde ich nächsten Dienstag (27. Oktober 2020) vormittags auf dem Marktplatz von Eisleben ein eigenes Museum der Öffentlichkeit vorstellen. Es ist Markttag. Zeit zum Kennenlernen. Zeit zum Reden. Zeit zum Lüften.
Das POP-UP MUSEUM EISLEBEN lädt ein.

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