KulturQuadrat Schloss Zörbig | Am Schloss 10, 06780 Zörbig

Die Anfänge der Sammlungen und des 1923 begründeten Museums beruhen auf dem Heimat-Verein Zörbig 1922 e. V., der unter Federführung der Lehrer und Heimatforscher Albin Strauß und Otto Schmidt schrittweise mit dem Aufbau einer heimatgeschichtlichen Ausstellung begann. 1928 bekam das Heimatmuseum Zörbig die staatliche Anerkennung, 1937 zog es in das ehemalige Bade- und Kurhaus um und erhielt 1951 den größten Teil des Zörbiger Schlosses, mit dem die Sammlungen einen historischen Rahmen gefunden hatten und an dem sie sich noch heute befinden. Im Museum Zörbig werden Objekte der Stadt- und Regionalgeschichte bewahrt und ausgestellt. Der Sammlungsbestand umfasst ca. 15.000 Objekte. Die derzeitige Ausstellung mit Objekten der Ur- und Frühgeschichte und der slawischen Besiedlung, der Stadtgeschichte von 961 bis 1900, zu Handwerk und Industrie, Feierabend- oder Morgensteinen, zum Leben und Werk des Kinderbuchautors Victor Blüthgen (1844–1920) u. a., soll sich bis 2023 gänzlich neu präsentieren.

Das vormalige Zörbiger Heimatmuseum besitzt noch eine Dauerausstellung deren Präsentationsform seit Jahrzehnten nahezu unverändert geblieben ist und nun von einer modern gestalteten und auf Schwerpunkten eingegrenzten Ausstellung abgelöst wird. Nicht mehr einem oft schillernden Heimatbegriff gilt die Orientierung, sondern der Auseinandersetzung mit der Stadt- und Regionalgeschichte im Kontext des historischen wie landschaftlichen Umfelds. Das Zörbiger Schloss soll sukzessive einer Nutzung als „KULTURQUADRAT Schloss Zörbig“ (KQZ) zugeführt werden. Schon heute beherbergt es mit dem Museum, dem Stadtarchiv und der -bibliothek sowie den Bürger- und Vereinsräumen vier wichtige kommunale Einrichtungen, die institutionell und räumlich eng miteinander verzahnt sind. Seit seinem Bestehen wird das Museum regelmäßig von interessierten Mitgliedern des Heimat-Vereins Zörbig 1922 e. V. unterstützt, die sich ehrenamtlich der Sammlung, Pflege und Erschließung des Bestandes widmen.

Das Schloss selbst soll als Ausstellungsort mehr in den Fokus der Besucher und Besucherinnen geraten, die sich neben der Dauerausstellung auch das Gebäude und seine wechselvolle Geschichte erschließen können: Neben dem weithin sichtbaren Schlossturm als Relikt der alten Burganlage, bieten die ehemaligen Gefängniszellen des vormaligen Amtsgerichts samt Hof und dem einstigen Bunker der DDR-Zivilverteidigung unerwartete Entdeckungen. Der Gebäudekomplex, ein in Stadt und Umland weithin sichtbares Zeichen regionaler Identität in der ältesten Stadt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, soll in Zukunft weit mehr als nur ein Museum zur statischen Präsentation historischer Fakten sein: Die vier bereits etablierten Einrichtungen sollen mittelfristig zu einem integrierten soziokulturellen Bildungs- und Veranstaltungszentrum samt touristischem Anlaufpunkt weiterentwickelt werden, dass die 18 Ortsteile stärker zusammenführt und damit historische Stadt-Umland-Beziehungen über die Verwaltungszugehörigkeit hinaus wiederaufleben lässt.

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